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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 417

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 11. Kreuzzüge Wider die Ketzer. 417 unruhigen Gewissens, insonderheit aus dem demüthigen Forschen in der heiligen Schrift sich immer lauter und allgemeiner solche Stim- men erhoben, welche die ganze bestehende Kirche für besteckt, für wi- derchristlich erklärten und mit Verwerfung aller gewohnten Formen des Gottesdienstes und der kirchlichen Gemeinschaft sich in kleineren Kreisen ihre eignen Gottesdienste, auch wobl ihre eignen Lehren zu- recht machten. Sie thaten das nach dem Maße ihrer Erkenntniß, und da die unter den verschiedenen Gegnern der herrschenden Kirche sehr verschieden war, so wichen auch die Forderungen, Lehren und gottes- dienstlichen Gebräuche der Einzelnen bedeutend von einander ab. Schon von Alters her hatte es innerhalb der abendländischen Kirche viel fromme Gemüther, viel erleuchtete Männer gegeben, welche freimüthi- ges Zeugniß abgaben gegen die Verderbniß der Geistlichkeit, gegen die Verwerflichkeit einzelner kirchlicher Lehrbeftimmungen, gegen die falsche Richtung und Verweltlichung des ganzen kirchlichen Systems. Aber eine weitere Ausbreitung solcher gegenkirchlichen Behauptungen, die Bildung besonderer Gemeinschaften, die sich geradezu von der kirch- lichen Praxis lossagten, trat doch eigentlich erst seit dem zwölften Jahr- hundert hervor. Da war man durch die Kreuzzüge und den ander- weitigen regen Verkehr mit dem Morgenland bekannter geworden, mit den aus alter Zeit noch in den griechischen Ländern vorhandenen Irrlehren; das neue, kühne, hochfliegende Wesen dieser muthigen und ausdauernden Feinde der bestehenden Kirche erwarb ihnen besonders in Italien und im südlichen Frankreich und am Rhein entlang eine unerwartete Theilnahme. Katharer, Reine, nannten sie sich, und im Allgemeinen können selbst ihre Feinde ihnen das Zeugniß nicht versagen, daß ihr Wandel reiner und heiliger gewesen, als er durch- schnittlich innerhalb der Kirche zu finden war. Aber ihre Lehren waren zum Theil ganz ungeheuerlich und widersinnig. Man fand Leute unter ihnen, die zwei Götter glaubten, einen guten und einen bösen, oder die Welt für ungcschaffen und ewig, oder das ganze Weltall für Gott erklärten, oder die sich selbst dem Sohne Gottes gleichftellten oder im alleinigen Besitz des heiligen Geistes zu sein Vorgaben. Daß Päpste und Bischöfe, Priester und Mönche gegen solche heillose Jrrthümer zu Felde zogen, war ja recht und gut, wenn sie es nur mit dem Wort der Wahrheit und dem Schwert des Gei- stes gethan hätten. Aber schlimmer wurde es, als zu Papst Jnno- .cenz Iii. Zeiten eine neue Secte sich ausbreitete, die Waldenser, die ganz und allein sich auf das Wort Gottes stützten, und nur das wollten als recht und wahr gelten lassen, was in der heiligen Schrift v. Rohden, Leitfaden. 27

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 523

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiv. §. 1. Jesuiten und Inquisition. 523 von geistlichen Uebungen, als Fasten, Gebete, Betrachtungen, Selbst- prüfungen, Entschlüsse, Gelübde, die zu bestimmter Zeit und nach fest- stehender Regel mit einander wechselten. Zum zweiten aber in der feindlichen Welt. Und da wollte der tapfere Kriegsmann zuerst nach Weise der alten Kreuzfahrer im gelobten Lande gegen die Türken den Kampf beginnen. Er reiste wirklich nach Jerusalem, und gewann später, da er auf der Universität zu Paris seine theologischen Studien machte, eine kleine Schaar Gefährten für denselben Zweck. Da sie aber (1537) nach Venedig kamen, um ihre Wallfahrt nach Jerusalem zu beginnen, fanden sie bald, daß das für jetzt unmöglich und auch unnütz sei. So entschlossen sie sich denn, als eine Compagnie Jesu ihre Dienste dem Papst anzubieten, zu unweigerlicher und uneigennütziger Ausführung aller seiner Befehle, in jedes Land wollten sie gehen, zu Türken, Heiden und Ketzern, wohin er sie senden werde. Der Papst nahm keinen Anstand, diese eifrige und thatkräftige Verbindung zu be- stätigen (1540). Er sah auf der Stelle, welchen Nutzen er von ihr werde ziehen können. Einen solchen Orden hatte es noch nie gegeben. Wie weit lag die stille Beschaulichkeit der alten Einsiedler und Klöster- mönche, wie weit die gemüthliche Volkspredigt der Bettelmönche von den Tendenzen dieser kriegerischen Ordensbrüder fern. Schnell hatte ihr geistlicher Eifer, ihre beredte Predigt, ihr geschickter Unterricht, ihre Selbstverleugnung in der Krankenpflege, zahlreiche Anhänger her- beigezogen. Da ließ sich Ignaz förmlich zum Hauptmann, vielmehr zum General der ganzen Verbindung ernennen. Ihm war Alles zu militärischem, pünktlichem, unbedingtem Gehorsam verpflichtet. Klöster zu errichten, erschien als unwesentlich, Klostertrachten und Klosteran- dachten waren von keiner Wichtigkeit — die Hauptsache war: zu Felde liegen gegen die Feinde des Papstthums, beständig in Bewegung, in jeder Stadt, in allen Ländern, wohin auch immer der Dienst sie rufen mochte, welche Forderungen auch an sie gestellt wurden. Vor Allem erfüllten sie Spanien, ihr Heimathland, von Portugal aus zogen sie schaarenweise nach den portugiesischen Besitzungen in der Heidenwelt, nach Brasilien, nach Ostindien, nach China und Japan. Man fand sie in Aethiopien, wie man sie in Deutschland und Frankreich fand, wir werden ihnen in Schweden und Polen begegnen. Zur Heranbil- dung neuer Ordensglieder (Professen) wurden hier und da Collegien gegründet. Geistliche Coadjutoren oder Scholastiker leiteten die Un- terweisung der Novizen, weltliche Coadjutoren sorgten für die äußeren Angelegenheiten der Gesellschaft und ihrer Häuser. Jedes Talent wurde brauchbar gemacht, jede eigenthümliche Begabung durste sich frei und ungehindert entwickeln, aber alle wurden in strengster Unterwürfigkeit unter die Befehle der Oberen nur auf das eine Ziel hingerichtet, wur- den sorgfältig eingeübt mit allen Mitteln, guten und bösen, die eine große Sache zu erstreben: Befestigung und Ausbreitung des Katholi« cismus, Ausrottung aller Ketzer.

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 557

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiv. §. 11. Das Ende der Gegenreformationen rc. 357 Bevölkerung in Deutschland ist bis heute ziemlich derselbe geblieben. Hier und da sind Protestanten auögewiesen worden, z. B. aus Salz- burg, aus Tirol; die eine oder andere Fürstenfamilie hat ihre Con- fession verändert, wie z. B. die sächsische, ohne daß dadurch wesent- liche Veränderungen herbeigeführt wären. Man gewöhnte sich trotz der verschiedenen Bekenntnisse und Gebräuche, friedlich mit einander zu leben. Katholiken und Lutheraner hatten das auch schon früher gekonnt, viel schwerer wurde es den Lutheranern und den Re - sormirten. Mit fanatischer Heftigkeit ist von lutherischen Theolo- gen gegen Calvinisten und Kryptocalvinisten gestritten worden. Von ihnen wurde alles Gewicht ausschließlich auf die Lehre gelegt und dagegen die Pflege des Gemeindelebens und der einzelnen Seelen, die Uebung in der Heiligung versäumt. Wie hart und kalt und todt waren da so viele lutherische Gemeinden sammt ihren Hirten gewor- den! Doch waren auch die innig warmen, lauteren, gottinnigen Män- ner unter ihnen nicht ausgestorben. Unerschöpflich sind die Schätze der Erbauung, die man in den Schriften findet eines Joh. Arnd (1-1621), Heinrich Möller (1-1673), Christ. Scriver (1-1629). Welch eine Tiefe, Klarheit und Erwecklichkeit in den Lehrbüchern eines Joh. Gerhard. Und welch edle Frucht haben die Leiden des dreißigjährigen Krieges gezeitigt in den theuren Liederdichtern unserer Kirche, Paul Gerhard, Paul Flemming, Rist, Rinkard, Neumark, Herrmann, Rodigast u. a. m. Bei alledem be- durfte die lutherische Kirche auch na ch dem dreißigjährigen Kriege noch gar sehr einer neuen Ansassung, und sie wurde ihr durch das ge- segnete Wirken Spener's und Franke's reichlich zu Theil. Was sagte nun aber der Papst, was sagten die katholischen Eife- rer zu diesem Umschwung der Dinge, zu dem westphälischen Frieden? Sie haben ihn nie anerkannt. Eben derselbe Papst Urban Viii. (1623 bis 1644), der zur Erhebung Frankreichs gegen den Kaiser, zur Herbeiziehung der Schweden das Meiste beigetragen hatte, erklärte spä- ter, als die Erfolge der schwedischen Waffen dem Katholicismus Gefahr brachten, daß den Protestanten Nichts zugestanden werden dürfe, was den katholischen Interessen zum Nachtheil gereiche, das Restitutionsedict müsse ausgeführt, die verjagten evangelischen Fürsten dürften nicht . wieder eingesetzt, es dürfe mit ihnen gar kein Friede geschloffen werden. So erklärten sich auch seine Nachfolger. Wäre es auf die Päpste an- gekommen, so wäre aus dem 30jährigen ein 300jähriger Krieg gewor- den. Gegen den Abschluß des westphälischen Friedens haben die Päpste förmlich protestirt. Aber wie die Dinge lagen, war der Friede eine Nothwendigkeit geworden, man konnte sich um den Einspruch des Papstes nicht mehr kümmern. So geschah es, daß die Päpste sich gänzlich außerhalb des lebendigen Verlaufs der Dinge stellten, und ein

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 618

1859 - Lübeck : Rohden
618 Xxv. §. 9. Deutsche Philosophie und Poesie zur Zeit der Knechtschaft. zu haben — aber was war die'frucht? Jener schale, nackte Ratio- nalismus, den wir die ganze erste Hälfte dieses Jahrhunderts auf den Kanzeln, in den Schulen, in den Familien, in den Wirths- häusern vortragen hörten und noch hören; besten Stichwort ist: glaube was du willst, nur thue was du mußt; der sich damit tröstet: ich habe ehrbar gelebt und inan kann mir kein Laster und kein Verbrechen nach- sagen , darum kann ich ruhig sterben. Es hat lange gedauert, ehe der Kern des deutschen Volks alles seines Glaubenslebens, seines Glau- bensbedürfnisses hat beraubt werden können, ehe die kalte seichte Ver- standesaufklärung mit Beseitigung aller himmlischen Regungen bis in die letzten Schichten der Bevölkerung eingedrungen ist — aber zuletzt haben es die eifrigen (berufenen und unberufenen) Prediger und Leh- rer doch fertig gebracht. Wohl mußte es ihnen schwer werden. Nicht bloß das eigne Herzensbedürfniß, sondern die geheiligte Ueberlieferung von dem Vater und Großvater her, die gewohnten altkirchlichen For- men des Gottesdienstes, die auswendig gelernten Gebete und Lieder, vor Allem die Hausschätze, die alten Postillen und Gebetbücher und die gesegneten unverwelklichen Lieder unserer evangelischen Kirche standen wie eben so viele Pfeiler dem Angrist des seichten rationalistischen Ge- wäsches entgegen. Sie mußten also abgetragen und umgestürzt wer- den. Und ohne Säumen ging man an's Werk. Die altgeheiligten, erbaulichen Formen des lutherischen Gottesdienstes wurden ihrer Würde und Feierlichkeit entkleidet, die alten Gebete, Bekenntnisse und Formu- lare weggelassen oder mit den elendesten Moralsätzen vertauscht. Die biblischen Vorlesungen wurden entweder ganz eingestellt, oder sie dien- ten nur dazu, den Leuten zu sagen, daß Alles, was in der Bibel stehe, ganz anders verstanden werden müsse. Die Gesangbücher wurden auf heillose Weise verhunzt, die Melodiken elendiglich zertreten und dem Volke die Singlust allmälig ganz verleidet. Am schwersten konnte -man mit den alten „Tröstern" fertig werden. Da hat sich doch, Gott sei Dank, noch in manchen Häusern an diesen alten Predigten und Ge- beten längst dahin gegangener Gottesmänner manch armes verschmach- tendes Herz erquicken, manche heilsbegierige Seele sich trösten, manch stilles Gemüth ein mit Christo verborgenes Leben in Gott führen ler- nen. Aber — das waren Oasen in der Wüste. Was sonst noch von Glauben da war, das hielt sich in den Grenzen eines zuversichtlichen Vertrauens auf die Barmherzigkeit Gottes. Selbst die tonangebenden Führer des Volks, welche gern das Ihrige dazu gethan hätten, um ihre deutschen Mitbürger aus der allgemeinen Erstarrung und Leerheit und Abstumpfung gegen alle höheren Jnteresien herauszureißen — sie führten sie doch niemals auf den einigen wahren Lebens-und Lichtes- quell hin, ohne den alles Leben nur erkünstelt und alles Licht nur leerer Schein ist. Schleiermacher, der in späteren Jahren manchen Zweiflern ein Wegweiser zum Glauben geworden ist, schrieb gegen Ende des vorigen Jahrhunderts seine Monologen und seine Reden über die Religion. Aber bei allem Schwung der Sprache, bei allem Feuer der Rede, bei aller Kraft des sittlichen Gedankens, bei aller Begeisterung für heilige und himmlische Dinge fehlt doch der Kern und Mittelpunkt

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 628

1859 - Lübeck : Rohden
628 Xxv. §. 10. Deutschlands sittliche und politische Wiedergeburt. brütete das Vorgefühl des Untergangs aller bisherigen Herrlichkeit. Was sollen wir die Einzelheiten der ungeheuren Völkerschlacht näher beschreiben? Das verwegene Vordringen unserer Preußen, das zähe Standhalten der Russen, das besonnene Eingreifen der Oestreicher, die mehrmals wieder aufflammende Siegeszuversicht Napoleon's, dann seine erneueten Unterhandlungen, endlich seinen verzweifelten Be- fehl zum Rückzug und die schreckliche Niederlage deö ganzen französi- schen Heeres? Das alles wird ja in unzähligen Schilderungen der deutschen Jugend noch immer tvieder zu lesen gegeben, und sie hört es noch oft wiederholen aus dem Munde der Vater und Großväter, die selber dabei waren. Aber hinführen wollen wir sie doch auf die leichenbesäeten Schlachtfelder und ihr die klaffenden Wunden zeigen und die grausigen Verstümmelungen der deutschen Helden, hinanrufen wollen wir sie zu den die langen schaurigen Octobernächte hindurch in Schmerzens- und Todesqual auf der feuchten Erde sich wälzenden Verwundeten, denen jetzt keine Hülfe, keine Pflege gebracht werden konnte; hineinbringen wollen wir sie in die 30 schaudervollen Lazarethe, die in Eile nach der Schlacht in und um Leipzig errichtet wurden, und wo an 30,000 edle deutsche Jünglinge und Väter unter den Messern der Chirurgen, unter den Qualen eines verzehrenden Nerven- fiebers ihr Leben oder doch ihre Gesundheit für immer verloren, und wollen sagen: siehe diese zerschmetterten Helden, die niedergestreckten Kämpfer um eine heilige Sache dir an — bist du so vieles Blutes, so vieler Schmerzen, Mühen und Opfer werth?-------------------- Nach der Leipziger Schlacht konnten sich die Franzosen nicht länger diesseitsdeö Rheines halten. Jenseits des Rheines fing aber nach der dama- ligen Geographie schon Frankreich an, und es war einen Augenblick die Frage, ob die Verbündeten den Feind auch in sein eignes Land hinein verfolgen sollten. Daß Preußen wollte, daran konnte man nicht zwei- feln. Auch Oestreich wollte. Aber auch Rußland? Dem russischen Kaiser schien immer ein starkes Frankreich mit weiten Grenzen zur Aufrechthaltung der europäischen Weltverhältniffe nothwendig. Da war es nun große Gnade von Gott, daß er das Herz des geschlagenen Napoleon immer mehr verstockte, also, daß er auf keine Unterhand- lungen, auf keine Friedenöerbietungen mit Ernst und Aufrichtigkeit ein- ging, sonst hätte es leicht geschehen können, daß das linke Ufer des alten Vater Rhein noch bis heute in französischen Händen wäre. So aber schritt Blücher mit dem Jahresschluß bei Caub über den Rhein und befreite die deutschen Rh ein lande aus der zwanzig- jährigen französischen Knechtschaft. Und Blücher war es auch, der

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 607

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 8. Napoleon und die Päpste. 607 Landschaften des Papstes in Italien wurden ihm von dem übermüthigen Herrscher vorenthalten, und in Frankreich verfuhr er trotz Concordar und aller Versprechungen nun vollends, als ob kein Papst und keine Kirche in der Welt wäre. Er richtete die Schulen wieder ein, die in der Revolutionszeit gänzlich verfallen und aufgelöst waren, aber er machte sie zu rein politischen, man könnte sagen, zu rein militärischen Anstalten, in denen die Kinder zwar zu wohlgeschulten Staatsbürgern, zu wohlvorbereiteten Kriegsleuten herangebildet wurden, aber fern blieben nicht bloß von aller geistlichen, sondern von jeder höher» gei- stigen Bildung und Anregung überhaupt. Von Wissenschaft, außer so weit sie zum Kriegswesen gehört, von Kunst und tieferem Studium, war eigentlich gar nicht die Rede. Das Christenthum ward als Ne- bensache verachtet, der Kirche, von der doch früher alle Schulen aus- gegangen waren, ward gar kein Einfluß mehr gestattet, die Jugend ward absichtlich angeleitet, sich um die Kirche so wenig als möglich zu bekümmern. Ein Katechismus ward eingeführt, worin gelehrt wurde, Napoleon als rechtinäßigen Kaiser verehren, das sei der rechte Got- tesdienst. Weiter. Die Kirche verlangte die Wiederherstellung der Klöster, der Orden. Napoleon wies das weit von sich. Was sollten ihm Mönche? Die konnte er ja nicht zu Soldaten machen. Die Kirche verlangte ihren alten Einfluß wieder in den Gerichten, in der Gesetzgebung. Napoleon ließ ein neues Gesetzbuch anfertigen, welches noch immer als die Summe gesetzgeberischer Weisheit gepriesen wird. Aber von Gott, von Christenthum, von Kirche weiß das na- poleonische Gesetzbuch so gut wie gar nichts, die Christenheit ist für dasselbe eigentlich gar nicht da, sondern nur ein Haufe von Staatsbür- gern, die regiert werden sollen; aus dem Boden einer völligen Unkirch- lichkeit, ja Religionslosigkeit ist es hervorgewachsen, alle heiligen Be- ziehungen liegen ihm fern, die heilige Ordnung der Ehe, welche von den Katholiken als Sacrament verehrt wird, faßt es als einen gemein- bürgerlichen Vertrag, der vor obrigkeitlichen Personen abgeschlossen wird. Der Papst hoffte bei alle dem noch immer das Beste. Er meinte, durch persönliche Vorstellungen, durch freundliche Bitten und Belehrungen ließe sich bei Napoleon etwas erreichen. Wie wenig kannte er diesen Menschen ohne Herz, ohne Gemüth, ohne Gefühl, ohne Gewissen, bei dem nie etwas Anderes als der kalte, lauernde, berech- nende Verstand in Thätigkeit war, und der hinter aller seiner Schau- spielerei, hinter allen süßen Locktönen schmeichlerischer Verheißungen doch immer nur den einen Abgott, das nackte, kahle Selbst zu ehren und zu heben gemeint war. Durch die gleißnerischen Versprechungen des Gewalthabers, durch seine eignen gutmüthigen Hoffnungen, für das Wohl der Kirche etwas wirken zu können, ließ sich Pius Vii. (1804) verleiten, selber nach Paris zu reisen, um den neu eingesetzten Kaiser feierlichst zu krönen und zu salben. Aber wie bitter sah er sich ge- täuscht. Welche schmerzliche Demüthigungen mußte er von diesem rück- sichtslosen Anmaßer hinnehmen. Die persönlichen Kränkungen hätte er wohl noch gern ertragen, aber daß er zum Wohl der Kirche nichts, auch gar nichts erreichen konnte, auch in diesem Augenblick nicht, da er

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 608

1859 - Lübeck : Rohden
608 Xxv. §. 8. Napoleon und die Päpste. doch dem Kaiser zu Gefallen die Reise von Rom nach Paris gemacht hatte — das war schwer zu ertragen. Jetzt sah er auch wohl, worauf der arglistige Mensch es eigentlich angelegt hatte. Er hatte den Papst nach Paris gelockt, um ihn dort zu behalten, um ihn als seinen Un- terthan zu behandeln und durch ihn die ganze katholische Christenheit in allen Ländern zu beherrschen. Wie die französtschen Könige wäh- rend des päpstlichen Erils ztl Avignon (1305 —1378) sich der Päpste als ihrer gehorsamen Unterlhanen bedienten, um besonders Deutschland, aber auch die übrige Christenheit unter den französtschen Willen zu beugen, ist früher erzählt worden (S. 441 ff.). Dasselbe, nur noch mit viel rücksichtsloserer Anmaßung, hatte Napoleon im Sinn. Den Papst wollte er zum gefügigen Werkzeug seiner maßlosen Herrschsucht machen. Er wollte ihn gleich in Paris behalten. Glücklicherweise hatte der Papst sich vorgesehen, und für den Fall, daß man ihn in Frankreich zurückbehalten würde, bereits eine Urkunde unterzeichnet, daß er seine Würde niederlege. So ließ zwar Napoleon für den Augenblick sei- nen Plan fallen, aber er gab ihn darum nicht auf. Etliche Jahre später, nachdem er den Papst seines Kirchenstaates beraubt, aus Rom verjagt, aller seiner weltlichen Gerechtsame entkleidet, körperlich miß- handelt, als Gefangenen umhergeschleppt, jede Niederträchtigkeit an ihm begangen hatte, da hatte er den schwachen Greis endlich so weit ge- bracht, daß er sich unter den Willen des Mächtigen beugen, in Frank- reich seinen Sitz nehmen und sich nach den Weisungen des Kaisers halten wollte. Aber eben da hatte die Erlösungsglocke für die Welt, die Todtenglocke für den Despoten bereits angehoben zu schlagen (1813) und der arglistige Plan kam nicht zur Ausführung. Der römische Papst konnte noch einmal in seine frühere Stellung zurücktreten. Aber verkennen wir nur nicht — so tief auch unsere sittliche Entrüstung über diese wie über jede andere Schändlichkeit des Napoleon sein mag—, daß auch Rom und die Papstmacht in jener Zeit der allgemeinen Zer- störung nur litt, was ihre Thaten werth waren, und daß, was damals nur halb und vorübergehend geschah, nach dem unfehlbaren Wort der Weissagung künftig vollständig bis zur gänzlichen Vernichtung Rom's und des Papstthums geschehen wird, und zwar nicht etwa durch den protestantischen, Rom widerwärtigen, Theil der Christenheit, sondern durch die katholischen Mächte selbst, welche dem Unglauben verfallen, und aus deren Mitte sich der Antichrist erheben wird (Offb. 16. 17. 18). Der Gedanke drängt sich wie von selber aus, daß was vor 40 und 50 Jahren durch Napoleon geschehen ist, nur Vorspiel und Einleitung war zu jener großen Umwälzung, die nach dem Wort der Weissagung noch bevorsteht. Denn das, was Napoleon begonnen, wird ja noch heute eifrig fortgeführt. Die beiden ungeheuren, die ganze Welt umstürzenden Lügen werden eben jetzt mit neuem Schein umkleidet und in vergrößertem Maßstabe der gesammten Welt als un- umstößliche Wahrheit dargeboren. Die eine Lüge, daß der Mensch durch sich selbst, ohne Gott und Christus, glücklich und selig sei, wie damals die Revolutionsmänner, heute noch die sreikirchlichen Lä- sterer zu behaupten wagen, und die andere Lüge, daß alle obrigkeitliche

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 648

1859 - Lübeck : Rohden
(-J48 Xxv. §. 11. Die neuere Philosophie des Unglaubens. Evangelien vvn ihr geschrieben steht. Welch eine ungeheure Wirkung diese neue (schon vom Wolfenbüttler Fragmentisten gemachte) Ent- deckung auf die Massen, auf den gebildeten und ungebildeten Pöbel ge- habt hat, ist kaum zu berechnen. Daß Strauß in einem folgenden Buche auch die ganze christliche Glaubenslehre für eine Zusammen- häufung des tollsten Unstnns erklärte, hatte nicht so viel zu sagen, denn mit der Lehre beschäftigten sich immer nur wenige, und meist nur wissenschaftlich gebildete Männer, welche die Schleichwege und Kniffe der Strauß'scheu Beweisführungen leicht entdecken und zurückweisen konnten. Aber daß die alte heilige Geschichte, daß die Person des Heilandes bei Seite geschafft werden könnte, das war eine hoch will- kommene, von allen Ungläubigen, vvn der ganzen religionslosen und fleischeslustigcn Masse mit Jubel begrüßte Erfindung und in Hunderten von Schriften, die für den gemeinen Mann ganz sonderlich zugeschnitten und mundrecht gemacht waren, ward sie als Morgenröthe eines neuen Tages der Gewissens- und Fleischesfreiheit angepriesen und ausgeboten. Nicht bloß das Christenthum und alle geoffenbarte Religion ward als Betrug, als beabsichtigte Erfindung Einzelner dargestellt, sondern Alles, was irgend für religiöse Empfindung, religiöse Begeisterung sich ausgiebt, ward als Selbsttäuschung, als Selbstvergötterung verspottet, ja als Ursache aller Dummheit, Verderbtheit und Gottlosigkeit, als Ursache alles innern und äußern Elends gebrandmarkt. Natürlich wo alle Religion abgethan ist, da kann auch die Sittlichkeit nicht bestehen. Und das war auch gerade die Absicht der „Hegelinge" und der Männer des „jungen Deutschlands", die Sittlichkeit völlig zu ver- nichten, das Fleisch mit aller seiner Lust und Brunst und Gier zu entfesseln (emancipiren), die Ehe aufzuheben, das Weib für freies Ei- genthum eines Jeden, die Unzucht für rechtmäßig und löblich zu erklä- ren. Schandmenschen, wie Börne und Heine mit ihrem ganzen getauften und ungetansten Schweif von Zeitungsschreibern und Ro- mandichtern und Novellisten, machten sich ein Geschäft daraus, solch teuflisches Gift tropfenweise und fluthenweise durch alle Kreise des Volkslebens auszugießen, und es gab Hochschulen der Gottesleugnung und der Fleischesfreiheit, wo die jungen Handwerker und Kausteute förmlich abgerichtet wurden, alles Heilige, Alles, was von Gewissens- scheu und alten frommen Erinnerungen noch in ihnen war, förmlich mit Füßen zu treten und Gott zu verfluchen. — Sofort versuchte man die neue Weisheit aus dem engern Kreise der Wissenden unter den freien Hiinmel zu verpflanzen und zur öffentlichen Gemeindesache zu machen. Prediger traten auf, welche das kirchliche Bekenntniß für Unsinn erklärten, „freie Gemeinden" wurden gebildet (seit 1842), die statt der Kirchen Wirthshäuser, statt der Geistlichen Sprecher, statt der Bibel Zeitungsblätter, statt der Gesänge Freiheitslieder, statt der Predigten Vorträge über die Fortschritte der aufgeklärten Menschheit, statt des Abendmahls Festessen mit Fleisch und starken Getränken zu ihrer Erbauung benutzten. Auch auf katholischer Seite fand eine ähnliche Bewegung Statt. Die Ausstellung des sogenannten heiligen Rockes zu Trier (1844) gab dem eitlen und unwissenden Caplan

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. VI

1859 - Lübeck : Rohden
Vi Vorwort. des Verfassers, eben so wenig die Beibringung der gewöhn- lichen antiquarischen und geographischen Notizen. Dem Schüler wird sie der Lehrer mündlich mittheilen, und der Gebildete kennt sie bereits aus anderen Quellen. Hier sollte nur über- sichtlich der Gang der Begebenheiten, wie er auf Ein großes Ziel hindrängt, in Erinnerung gebracht und nur die großen Wendepunkte des Völkerlebens in eingehenderer Schilderung vorgesührt werden. Von den vielen einzelnen Kriegszügen der Alten und von den unzähligen kleinen politischen und militärischen Verwickelungen der Neuzeit, die sich ohnehin dem Gedächtniß immer wieder entziehen, ist wenig ausgenommen; aber desto mehr aus der Kirchen- und Sittengeschichte, wie auch aus der Literaturgeschichte. Jeder Paragraph sollte ein möglichst in sich zusammenhängendes und abgeschlossenes Einzelbild aus der Geschichte geben, und zwar in der neuern Zeit meist ein Doppelbild, indem den zuerst in's Auge fallenden politischen Ereignissen die weitere Schilderung des gesammten Zeitcharakters nachfolgt. In der alten und Mittlern Geschichte konnten die Paragraphen kürzer sein. Sie bestehen immer aus zwei Thei- len, so daß der erste oder Haupttheil das Wichtigste und Bedeut- samste aus deni vorgeführten Zeitabschnitt in einem großen Rah- men zusammenfaßt, und der zweite Theil noch besondere Einzel- heiten nachbringt, die zur Beleuchtung, Beschränkung oder Erwei- terung des Vorhergehenden dienen sollen. Beim Schulgebrauch wird diese Form die Einrichtung eines doppelten Cursus er- leichtern. Daß auf gewissenhaftes Nachlesen der angezoge- nen Bibelstellen, noch vielmehr auf eine schon vorhandene gründ- liche Kenntniß der biblischen Geschichten und des Gotteswortes überhaupt gerechnet wird, bedarf kaum einer besondern Erwäh- nung. Die angchängte Regententafel wird zur leichtern Orien- tirung beim Gebrauch des Buches erwünscht sein.

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 1

1859 - Lübeck : Rohden
l. Die Urgeschichte. §. 1. Erschaffung der Welt. Motto: „Der Herr ist das A und das O, der Erste und der Letzte." „Die drei Grundpfeiler aller Geschichte stnd-. Erschaffung der Welt aus Nichts. ^ Abstammung der Menschen von Einem Paar. Sündenfall und allgemeines Verderben." Wie die heilige Schrift die älteste und einzig sichere Quelle für die Erkenntniß der Rathschlüsse Gottes und des Heilsweges ist, fo ist sie auch die älteste und einzig sichere Quelle für den Anfang aller Geschichte. Die ersten Seiten der Bibel enthalten eine Reihe von Thalsachen und Aufschlüssen, welche in keinem andern Buche der ganzen Welt zu finden sind. Denn sie reichen in eine Zeit zurück, wo noch kein menschliches Auge Zeuge war der majestätischen All- machtsthaten Gottes, durch welche unsere Welt und unser menschliches Geschlecht ihren Anfang nahmen. Wie Gott der Herr den Hiob fragt: wo wärest du da ich die Erde gründete, sage mir's, bist du so klug? so gehet dieselbe Frage an alle Weisen unter allen Völkern, und keiner ist, der zu bestehen vermöchte in der weiter folgenden Prüfung: weißt du wer ihr das Maß'gesetzet, oder wer über sie eine Richtschnur gezogen, da die Morgensterne mit einander lodeten und jauchzten alle Kinder Gottes? Viel haben sie sich abgemüht die Weisen dieser Welt, und mühen sich ab' bis auf den heutigen Tag, die Antwort zu finden, aber sie werden alle kläglich zu Schan- den mit ihrer Weisheit. Nur wer die heilige Schrift kennt, und wer Glauben hat an das Wort Gottes, der weiß die Antwort. Denn, wie der Apostel sagt (Ebr. 11, 3), aus dem Glauben merken wir, daß die Welt durch Gottes Wort fertig ist, daß Alles, was man liehet, aus nichts geworden ist. Wie sollte es auch anders sein? Was kein menschlicher Zeuge uns zu berichten im Stande ist, das können wir v. Rohden, Leitfaden. 1
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